Die bisherigen Veranstaltungen


Montag, 7. November 2022, 19:00-21:00 Uhr

Das Finale mit Andrea Ecker, Anja Liedtke, Anna Real, Ulrike Anna Bleier und Wolfgang Cziesla

Ort: LeseRaum, Akazienallee, links neben Proust (Postanschrift: Am Handelshof 1, Essen)

Eintritt frei

Romanideen sind ein bisschen wie Seifenblasen – manche werden groß und rund und tragen sich von selbst. Aber viele andere platzen und erlangen keine Vollendung.

Genau diesen möchte Andrea Ecker ihre Lesung widmen. Mit den Anfängen zweier Romane, die es nie zum fertigen Manuskript geschafft haben, würdigt sie die gescheiterten Ideen als wichtigen Teil des Schreibprozesses.

Andrea Ecker  schreibt Romane mit Spannungs-Elementen, die sich jedoch nicht als klassische Krimis oder Thriller einordnen lassen. Vielmehr geht es in ihren Texten um die Entwicklung der Figuren und die Erfahrung, dass die Wahrheit selten das ist, was wir dafür halten. Ihr Debütroman „Lichtwechsel“ erzählt die Geschichte einer Bankangestellten, die bei einem missglückten Überfall als Geisel genommen und entführt wird. In ihrem zweiten Roman „Die Nebelgängerin“ folgt die Protagonistin ihrer fremden Zwillingsschwester durch Wien und kommt menschlichen Abgründen auf die Spur.

Video der Lesung mit Andrea Ecker, Moderation: Anja Liedtke:


Auf Einladung des Vereins WaldZeit e. V. wohnte und schrieb Anja Liedtke im Nachbau der Holzhütte des Nature-Writing-Klassikers Henry David Thoreau. Der entstandene Text Wiesenwelten wurde in einer Anthologie im Lichtung Verlag publiziert, zusammen mit Beiträgen weiterer AutorInnen, bildender KünstlerInnen und Fotografen, die gleichfalls einige Zeit in der Hütte verbracht haben.

Dr. Anja Liedtke schrieb Romane und Reiseerzählungen über Israel, David Bowie, eine sozial und ökologisch nachhaltige Gesellschaft sowie die Folgen des Nationalsozialismus für ihre Generation. Ausgezeichnet wurde sie mit dem Bettina-von-Arnim-Preis und Stipendien des Goethe-Instituts Tschechien und des Stuttgarter Schriftstellerhauses. 2022 Writer in Residence, Franz-Edelmaier-Residenz für Literatur und Menschenrechte, Meran.

Video der Lesung mit Anja Liedtke, Moderation: Ulrike Anna Bleier:


Anna Real: In der Literatur, also auch in der Lyrik, gibt es die sogenannten Protz- oder Prunkzitate. Z. B. wenn man „to be or not to be“ verwendet, oder das Lächeln der Mona Lisa als Vergleich verwendet, Sie verstehen die Richtung. Ich fürchte, das erstreckt sich auch auf die Erwähnung von Orten. Und heute bekommen Sie die volle Dröhnung, drei Städte mit großen Namen. Die erste kenne ich sehr gut, auch die erwähnte Straße, die zweite habe ich besucht, wenn auch nicht in der bedichteten Jahreszeit, die letzte nur aus Fotos, Filmen und Berichten, allerdings sind mir die erwähnten Pflanzen vertraut. Die Gedichte sind ungereimt, einen Reim darauf müssen Sie sich selbst machen.

Anna Real entdeckte mitten im Leben, dass man Gedichte sowohl lesen als auch selbst schreiben kann, seither tauchen sie immer mal in Zeitschriften und Anthologien auf.

Video der Lesung mit Anna Real, Moderation: Andrea Ecker:


Ulrike Anna Bleier liest Mit der Zeit, ein Kapitel aus ihrem jüngst erschienenen Roman „Spukhafte Fernwirkung“.

Ulrike Anna Bleier lebt in Köln. 2016 ist im lichtung verlag ihr Debüt „Schwimmerbecken“ über zweieiige Zwillinge erschienen, der 2017 auf der Hotlist der zehn besten Bücher aus unabhängigen Verlagen gelistet wurde. Der Roman „Bushaltestelle“ über eine tragische Mutter-Tochter-Beziehung vor dem Hintergrund der deutsch-tschechischen Geschichte folgte 2018. Im Oktober ist nun ihr dritter Roman „Spukhafte Fernwirkung“ erschienen, der von Verschränkungen und den Orten des Dazwischen erzählt.  (Foto: Anja Schlamann)

Video der Lesung mit Ulrike Anna Bleier, Moderation: Wolfgang Cziesla:

 

 


Wolfgang Cziesla liest aus Traumfahrer Quirx die Lesestrecke über Veranstaltungen.

Neben seinem Lebenswerk DER FIRWITZ, an dem Wolfgang Cziesla seit Dezember 1977 kontinuierlich arbeitet, und einem zweiten Langzeitprojekt, aus fünfzig Jahren Tagebuch sein Leben einmal als „Idealjahr“ und ein anderes Mal als „Katastrophenjahr“ zu destillieren, hat Cziesla relativ wenige abgeschlossene Romane veröffentlicht, wie Visitatio (1986), Die Austauschstudentin (2004) und Kaffeetrinken in Cabutima (2005). Dies entspricht seinem Konzept eines mehr prozess- als produktorientierten Arbeitens.

Video: Wolfgang Cziesla gibt Anna Real Auskunft über sein autobiografisches Schreiben und den entstehenden Roman „Traumfahrer Quirx“; die Lesung selbst wird nicht veröffentlicht:

 

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

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Montag, 3. Oktober 2022, 19:00 Uhr

Am Montag, 3. Oktober 2022 lesen in der Reihe Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort Vera Vorneweg aus der Erzählung Kein Wort zurück und Axel von Ernst verschiedene Romananfänge. Anschließend findet ein Werkstattgespräch mit den beiden Autor*innen sowie mit Wolfgang Cziesla statt, der moderierend durch den Abend führt.

Vera Vorneweg (*1985), lebt nach einem Studium der Sozialen Arbeit und Philosophie in Düsseldorf und Israel als freie Schriftstellerin in Düsseldorf. Nach zahlreichen Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften sowie im öffentlichen Raum erschien 2022 ihr Debüt „Kein Wort zurück“ in der Edition Muschelkalk im Wartburg-Verlag. Sie erhielt mehrere Preise und Stipendien, u. a. den Harald-Gerlach-Preis, „Künstler*innen im ländlichen Raum“, das Künstlerstipendium NRW und im Künstlerdorf Schöppingen und führte das 1:1 Mentoringprogramm mit Marion Poschmann durch.

Vera Vorneweg; Foto: Andreas Endermann

In Kein Wort zurück möchte eine Frau eine Geschichte über das Dorf ihrer Kindheit schreiben. Beim Verfassen des Textes stellt sie fest, dass ihr die Heimat fehlt. Nicht als Ort, sondern als Wort. Sie fängt an, nach dem Wort zu suchen und wird dabei in ein düsteres Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte geführt. Kein Wort zurück ist ein virtuoses Aufbegehren gegen die Sprachlosigkeit. Die Erzählung thematisiert den ideologischen Missbrauch von Sprache und sucht nach Verständigung und Auswegen in verfahrener Zeit. Der Text entstand im Rahmen Vera Vornewegs Stipendienaufenthalt in der Hohen Rhön im Südwesten Thüringens.

Axel von Ernst, geb. 1971, ist Co-Verleger der Verlage Lilienfeld und C. W. Leske in Düsseldorf, Lehrbeauftragter für Verlagspraxis, Creative Writing, Virtuelle Kulturvermittlung und Literaturtheorie u. a. an den Universitäten Bielefeld, Bamberg und Duisburg-Essen und seit 15 Jahren im Programmteam des Literaturfestivals lit.Cologne. Als Autor (vor allem in der freien Theaterszene) erhielt er 2012 den Förderpreis Literatur der Stadt Düsseldorf. Zusätzlich engagiert er sich als Vorsitzender des Vereins der Hotlist ehrenamtlich für unabhängige Verlage und die Vielfalt und Qualität im deutschsprachigen Buchhandel.

Am 3. Oktober liest Axel von Ernst die Anfänge verschiedener Romane.

LeseRaum, Akazienallee, einige Ladenlokale links neben Proust, keine Hausnummer (Postanschrift: Am Handelshof 1, Essen)

Eintritt frei

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

Durch einen bedauerlichen Bedienungsfehler der Kamera sind leider die Anmoderation und der Beginn der Lesung nicht im Video zu sehen.

Lesung von Vera Vorneweg:

https://www.youtube.com/watch?v=vgxIS2PIDdo&t=4s

Lesung von Axel von Ernst:

https://www.youtube.com/watch?v=yrnxYE9686g

Gespräch mit Axel von Ernst und Vera Vorneweg, moderiert von Wolfgang Cziesla, am 3. Oktober 2022

https://www.youtube.com/watch?v=m_nW8qnKRsc

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Montag, 4. Juli 2022, 19:00 Uhr

Am Montag, 4. Juli 2022 lesen in der Reihe Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort Ulrich Straeter aus dem Reisebuch Vom Ruhrgebiet nach Helgoland. Mit dem Fahrrad durch die Fünfzigerjahre (2021) und Werner Biedermann aus der italienischen Geschichte Damian Donatellos Diskretion (2022). Anschließend findet ein Werkstattgespräch mit den beiden Autoren sowie mit Anna Real und Wolfgang Cziesla statt, die moderierend durch den Abend führen.

Ulrich Straeter wurde am 26. Juli 1941 in Dortmund geboren. Seinen Vater, mit dem er 1956 zu einer Radtour aufbrechen sollte, hatte er erst als Vierjähriger im Sommer 1945 kennengelernt. Nach einer Banklehre und 16-jähriger Tätigkeit in der Bundesfinanzverwaltung beim Hauptzollamt Essen begann er mit 40 Jahren ein Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität Essen (Staatsexamen). Anschließend reiste er mit seiner Frau Ilse Straeter – Malerin und Werbegrafikerin – mit Campingbus- und Fahrrädern durch mehrere europäische Länder. Ulrich Straeter ist Autor zahlreicher Bücher mit Reiseerzählungen und Reiseberichten, außerdem schrieb er Kriminalgeschichten und einen Kriminalroman, der im Ruhrgebiet spielt: Grüne Minna. Hinzu kommt eine erhebliche Anzahl von Gedichten, die in zahlreichen Anthologien und im Lyrikband Steinfinger sticht in Coelinblau enthalten sind.

Ulrich Straeter; Foto: privat
Vom Ruhrgebiet nach Helgoland. Mit dem Fahrrad durch die Fünfzigerjahre (Essen 2021) beschreibt aus der geschichtlichen Distanz eine Radtour des Fünfzehnjährigen mit seinem Vater im Jahr 1956. Von Dortmund an der Emscher entlang über die Lippe zum Hermannsdenkmal, zur lieblichen Stadt Rinteln an der Weser und nach einer kalten Nacht auf freiem Feld über die Kaffee-Stadt Bremen bis zur stürmischen Nordsee bei Bremerhaven. Und dann aufs Meer! Zurück über Oldenburg und Münster, nach einer Übernachtung im herben Eisenbahnabteil. Neben der Reiseroute kommt die Zeit Mitte der 1950er-Jahre zur Geltung: das so genannte Wirtschaftswunder, Altnazis und eine Reihe von Konzernen, die es nach dem zweiten Weltkrieg wieder gab, aber auch Schiffsuntergänge im Atlantik und Orkane an der Nordsee, Fußbälle und Fahrräder, Schallplatten mit Rock ’n‘ Roll und Jazz. Die kleine Stadt Rinteln an der Weser besaß einmal eine fortschrittliche Universität; dank Helgoland entdeckte der Autor den Revolutionär Harro Harring. Und die Firma Oetker hat nicht nur mit Backpulver und Fertigpizza zu tun. 

Werner Biedermann (*1953) studierte Industrie-Design und Visuelle Kommunikation an der Folkwang-Hochschule in Essen. Hauptberuflich arbeitete er am Münchner Filmmuseum und als Studienleiter für den Fachbereich Kulturelle Bildung an der Volkshochschule-Essen. Er dreht 4 abendfüllende und zahlreiche Kurzfilme. Publiziert hat er vornehmlich Filmfachbücher. Damian Donatellos Diskretion ist seine erste erzählerische Arbeit.

Werner Biedermann; Foto: privat

Warum telefonieren der italienische Ministerpräsident Mario Draghi und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, miteinander? Aus welchem Grund meldet sich der Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa zu
Wort? Was hat eine fettleibige Katze mit merkwürdigen Vorgängen in Rom zu tun? Diese und noch andere Fragen beantwortet die Erzählung Damian Donatellos Diskretion und lüftet das Geheimnis eines römischen Fußpflegers.

 

LeseRaum, Akazienallee, links neben Proust (Postanschrift: Am Handelshof 1, Essen)

Eintritt frei

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

Die Videos vom 4. Juli 2022 sind hier zu sehen:

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Montag, 30. Mai 2022, 19:00 Uhr

Am Montag, 30. Mai 2022 lesen in der Reihe Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort Andreas Schendel aus dem unveröffentlichten Roman Auf der Schaukel und Julia Hoch aus ihrem Debütroman „LebensWende – Die Schwestern Brüggemann bleiben am Ball“ (2021; Ulrike Helmer Verlag). Anschließend findet ein Werkstattgespräch mit den beiden Autor*innen sowie mit Andrea Ecker und Anja Liedtke statt, die moderierend durch den Abend führen.

Andreas Schendel wurde 1971 am Niederrhein geboren und ist der Autor mehrer Romane, Filmscripte, Kinder- und Jugendbücher. Im zweiten Beruf leitet er die Essener Werkstatt für Selbstverteidigung.

Andreas Schendel (Foto: privat)

Andreas Schendels Roman Auf der Schaukel erzählt die Geschichte der beiden Nachbarskinder Tara und Paul. Wir lernen die 80er Jahre im Ruhrgebiet, die Welt der Erwachsenen, Treue und Untreue, Zärtlichkeit und Gewalt, durch die Augen der Kinder kennen. Eine Mischung aus Geschwister- und Liebesgeschichte, in der Pauls Leben immer mehr aus dem Lot gerät.

Julia Hoch (*1982 in Solingen) lebt in Bochum. Im Herbst 2021 erschien ihr Debütroman LebensWende – Die Schwestern Brüggemann bleiben am Ball im Ulrike Helmer Verlag. Aktuell arbeitet sie am zweiten Roman, an einem Erzählband sowie diverser Kurzprosa.

Julia Hoch (Foto: privat)

Zu LebensWende – Die Schwestern Brüggemann bleiben am Ball: Hilde und Lore Brüggemann (82) sind baff: Ihre stillgelegte Kneipe, das Lindenstübchen, soll einem Einkaufszentrum weichen?! Die Zeitungsmeldung bringt die Zwillingsschwestern in Fahrt – und zurück ins Leben. Unterstützt von Computernerds, alten Verehrern, jungen Flötenspielerinnen und dem Übergeist eines Ökodorfs, bringen sie den Amtsschimmel auf Trab, verursachen eine Massendemo und ziehen mit einem Pfannenwender und Fritz, dem Regenbogenflummi, gegen die Bauspekulation ins Feld.

Montag, 30. Mai 2022, 19:00 Uhr; Ort: LeseRaum, Akazienallee, (nicht direkt) links neben Proust (Postanschrift: Am Handelshof 1, Essen)

Eintritt frei

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

Die Videos vom 30. Mai sind hier zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=gsyLK9WqFws

Julia Hoch, Lesung und Gespräch am 30. Mai 2022 – 51’50“

Andreas Schendel, Lesung und Gespräch am 30. Mai 2022 – 45’15“

Werkstattgespräch mit Andreas Schendel, Julia Hoch, Anja Liedtke und Andrea Ecker am 30. Mai 2022 – 13’40“

https://www.youtube.com/watch?v=fJErDF6ztM0

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Montag, 4. April 2022, 19:00 Uhr

Klaus Märkert, Ingo Munz; © Frank Kurczyk

Am Montag, 4. April 2022 lesen in der Reihe Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort Ingo Munz aus dem Erzählungsband An der Guillotine und Klaus Märkert aus seinem Roman Wie wir leuchten im Dunkeln, geben wir so verdammt gute Ziele ab. Anschließend findet ein Werkstattgespräch mit den beiden Autoren sowie mit Anja Liedtke und Wolfgang Cziesla, die moderierend durch den Abend führen.

Ingo Munz; © Simon Baptist

An der Guillotine. Neun Erzählungen, Edition Outbird, Gera 2021

Mit feiner Feder nähert sich Ingo Munz in seinen Erzählungen Charakteren an, die es in dieser Dichte nur selten zu erleben gibt. Bisweilen entfaltet sich hintergründig der Schimmer einer Ironie, und immer auch wird eine Andeutung übrig bleiben in seinen Stoffen, die wir gar nicht auf dem Schirm haben: ein hochmütiger Schriftsteller in scheiternder Lesung vor hochmütigem Publikum; das von einem Geiger in seinen Bann gezogene Mädchen Alima, dessen Angst sich still aus dem Hintergrund nährt; das Blut im Lichthof eines Museums, das dem Künstler letzten Ruhm beschert; die letzten 24 Stunden des Killers von Montabaur, der mit einer absurd unvorstellbaren Katastrophe sein und das Leben vieler Anderer beschließt; eine skurrile Lesung direkt an einer Guillotine auf dem Markt einer eingeschlafenen Stadt.

Ingo Munz, geboren 1973, lebt mit seiner kleinen Familie im Ruhrgebiet. Er gründete 1998 den Essener Philosophenclub »Die Eule«, 2002 die »Bewegung Amorkratie. Jetzt!« und 2013 den »Verlag Ingo Munz«. 2009 Arbeitsstipendium der Hamburger Kulturstiftung „Café Royal“. Zahlreiche Veröffentlichungen im Spannungsfeld zwischen Graphic Novel, Erzählungen und Roman.

Klaus Märkert; © privat

Wie wir leuchten im Dunkeln, geben wir so verdammt gute Ziele ab, © 2017, eygennutz Verlag, Hamm

50 Jahre Ruhrgebietsleben fernab verklärt-romantischer Bergarbeitergeschichten. Klaus märkert begibt sich auf einen Trip in sein Gestern und Vorgestern, erzählt von Leben, Liebe und Tod. Lakonisch, mit viel Sprachwitz und einem Gespür für das Ungewöhnliche im Alltäglichen.

Nach Hab Sonne (© 2009/2014) und Requiem für Pac-Man (© 2012/2013) erschien im Sommer 2017 der dritte autobiografische Roman des Bochumer Autors Klaus Märkert. Widmeten sich die ersten beiden Romane jeweils einem Jahrzehnt (80er bzw 90er Jahre), so ist der zeitliche Rahmen der Handlung beim vorliegenden Roman deutlich breiter gefasst (von den 60er Jahren bis ins Jahr 2013). Zentrales Thema: das Sterben/der Tod. Dabei beschränkt sich der Roman inhaltlich keineswegs auf das finale Ableben, sondern widmet sich darüber hinaus all den „kleinen Toden“, die man im Laufe des Lebens erleidet.

Klaus Märkert, gelernter Diplom-Sozialarbeiter, DJ (Mitbegründer der legendären Szene-Diskothek Zwischenfall) und Bochumer Schriftsteller (10 Buchveröffentlichungen, Stand Februar 2022), als solcher Begründer des Nachthumors, sowie Mitbegründer der legendären Lesebühne Schementhemen. Schwarzer Humor trifft auf ANTI-POP, Erdachtes auf Autobiografisches, so könnte man eine Lesung des Bochumer Autors inhaltlich einordnen. Als häufiger Lese-Gast oder Mitgestalter diverser Lesebühnen weiß er um die richtige Text-Mischung, die ein interessantes als auch humorvolles Live-Event ausmacht.

Montag, 4. April 2022, 19:00 Uhr, im LeseRaum, Akazienallee, links neben Proust (Postanschrift: Am Handelshof 1, Essen)

Eintritt frei

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

Die Videos vom 4. April sind hier zu sehen:

Ingo Munz: Lesung und Gespräch am 4. April 2022 – 45‘ 33‘‘

https://www.youtube.com/watch?v=Lik3eu80HbM

 

Klaus Märkert: Lesung und Gespräch am 4. April 2022 – 39‘ 43‘‘

https://www.youtube.com/watch?v=bLuXNAwBD0M&t=3s

 

Lesung am 04.04.2022 – Schlussrunde mit Ingo Munz, Klaus Märkert, Anja Liedtke, Wolfgang Cziesla, zwei Zugaben – 22‘ 11‘‘

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Montag, 6. Dezember 2021

Am Montag, 6. Dezember 2021 lesen in der Reihe Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort Ulrike Anna Bleier aus Spukhafte Fernwirkung und Anja Liedtke aus ihrem Roman Ein Ich zu viel. Anschließend findet ein Werkstattgespräch mit den beiden Autorinnen sowie Wolfgang Cziesla und Andrea Ecker statt, die moderierend durch den Abend führen.

links: Ulrike Anna Bleier,
rechts: Anja Liedtke © privat

Zu Spukhafte Fernwirkung: Die Welt hat keine Hauptfigur und keine Hierarchie der Ereignisse. Es kommt auf den Einzelnen an, dessen Bahnen und zufällige Begegnungen mal mehr, mal weniger auf das Weltgeschehen einwirken. Rund 200 Figuren treten auf und agieren miteinander oder aneinander vorbei. Ihre Wege kreuzen sich oder driften auseinander wie Parallelen auf einer gekrümmten Fläche. Erzählerin ist die Welt selbst. Sie ordnet nicht ein und bewertet nicht. Die Betroffenheit der einzelnen Person löst sich auf im universellen Zusammenhang.

Die Form des Romans kann man sich vorstellen wie eine hyperbolische Fläche, die sich an den Rändern kräuselt.

 

Der fünfte Roman der Bochumer Autorin Anja Liedtke ist erschienen: Ein Ich zu viel

Ellinor hat das Gefühl, ihr Leben schon gelebt zu haben. Sie ist gescheitert, weil sie sich angepasst und nicht behauptet hat. Im zweiten Leben will sie alles richtig machen. Aber wie geht das?

Der Roman geht der Frage nach, was es braucht, um sein Selbst und sein Menschsein zu entwickeln. Zugleich beleuchtet das Buch die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die nachfolgenden Generationen.

Video: Lesung von Anja Liedtke am 06.12.2021 Teil 1 in der Reihe „Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort“ [31‘ 03‘‘]

Anja Liedtke: Lesung am 06.12.2021 Teil 2, in der Reihe „Außer Konkurrenz“ [8′ 26“]

Ulrike Anna Bleier: Lesung am 06.12.2021 Beginn [35′ 16“]

Ulrike Anna Bleier: Lesung am 06.12.2021, Fortsetzung [11′ 07“]

Lesung am 06.12.2021 – Schlussrunde mit Anja Liedtke, Ulrike Bleier, Andrea Ecker, Wolfgang Cziesla []

Montag, 6. Dezember 2021, 19:00 Uhr

LeseRaum, Akazienallee, links neben Proust (Postanschrift: Am Handelshof 1, Essen)

Eintritt frei

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

Lesung Essen 6 Dezember 2021

 

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Montag, 1. November 2021

Am Montag, 1. November 2021 lesen in der Reihe Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort Sarah Jäger und Amanda Lasker-Berlin aus ihren Romanen. Anschließend findet ein Werkstattgespräch mit den beiden Autorinnen und Markus Behr statt, der moderierend durch den Abend führt.

Sarah Jäger
© Anna-Lisa Konrad

Sarah Jäger wurde in Paderborn geboren und lebt in Essen. Für ihren Jugendroman Nach vorn, nach Süden erhielt sie u. a. den „Luchs des Monats“ der ZEIT und das Kranichsteiner Jugendliteraturstipendium. Im September 2021 erschien ihr zweiter Jugendroman Die Nacht so groß wie wir.

Suse, Pavlow, Maja, Tolga und Bo sind enge Freund:innen, seit vielen Jahren. Jetzt wartet endlich das echte Leben auf sie, denn nach diesem Tag und dieser Nacht haben sie ihre Schulzeit hinter sich. Gemeinsam beschließen sie, bis zum nächsten Morgen all das zu erledigen, was sie sich bisher nicht getraut haben.

Amanda Lasker-Berlin
© Nora Battenberg-Cartwright

Amanda Lasker-Berlin, geboren in Essen, ist Autorin preisgekrönter Theaterstücke und wurde mit ihrem Roman Elijas Lied für den Debütpreis der lit.cologne nominiert.

Elija, die älteste der Schwestern, liebt das Theater. Auf der Bühne kann sie – anders als im Leben – Mutter sein. Noa jobbt in einer Kantine und hofft auf Akim, der hoch oben in einem Glasturm arbeitet, Loth, die Jüngste, ist schön wie eine Statue, wird bei Demos als Nazi beschimpft und hält die Linken für Meinungsfaschisten. Die Wanderung war Loths Idee. Die Idee, noch einmal Schwestern zu sein und das Moor zu durchqueren.

 

Montag, 1. November 2021, 19:00 Uhr

LeseRaum, Akazienallee, links neben Proust (Postanschrift: Am Handelshof 1, Essen)

Eintritt frei

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

 

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Montag, 6. September 2021

Im Rahmen der Lesereihe Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort lesen Frank Schablewski und Anna Real Lyrik und Prosa. Anschließend findet ein Werkstattgespräch mit Andrea Ecker und Wolfgang Cziesla statt, die moderierend durch den Abend führen.

© Georg Pieron

Zu Frank Schablewskis Roman Ein Paar aus vier Menschenhälften (Rimbaud Verlag): Istanbul ist der Ort einer Liebe, eines tödlichen Verbrechens. Hier lebt ein verheiratetes Paar auf unsicherem Grund. Die Stadt und das Meer werden zum großen Sinnbild. Der Mord des Mannes an seiner Frau führt die Triebhaftigkeit wie die Schamlosigkeit einer Gesellschaft und ihrer Justiz in all ihrer Gewalt und Schönheit vor, als wäre die Natur eine wahnsinnige Welt. Niemand weiß, welches Wort das eine ergab, das zur Tat führte.

© Andreas Büchter

Anna Real studierte Ethnologie und Geschichte, ist Diplom-Bibliothekarin, Familienmensch – und eine außergewöhnliche Lyrikerin. Ihre Liebe zu Gedichten entdeckte sie spät, ihre eigenen Werke sind Gemälde aus Worten. In bildstarker Sprache verwebt sie Kunst und Kindheit, Orte und Zeiten, das große Ganze und den stillen Augenblick.  Ihre Gedichte erschienen in Anthologien und namhaften Literaturzeitschriften, im Jahr 2000 war sie auf der Shortlist für den Dresdner Lyrikpreis.

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

Montag, 6. September 2021, 19:30 Uhr

Zodiac – Die andere Küche, Witteringstraße 41, 45130 Essen-Rüttenscheid

(montags kein Gastronomiebetrieb); Eintritt frei

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Montag, 5. Juli 2021

Am Montag, 5. Juli 2021 lesen in der Reihe Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort Andrea Ecker und Wolfgang Cziesla aus ihren aktuellen Romanen. Anschließend findet ein Werkstattgespräch mit der Autorin, dem Autor sowie mit Ulrike Anna Bleier und Markus Behr statt, die moderierend durch den Abend führen.

© Ulrich Straeter

Andrea Eckers Roman Steilhang:

Unter normalen Umständen wären Ruth und Lena einander wohl nie begegnet – hätte nicht die verdrehte Laune der Liebe sie zu Schwiegertochter und Schwiegermutter gemacht. Denn außer, dass sie ungefähr im selben Alter sind, haben die beiden so gar nichts gemeinsam. Über zehn Jahre lang scheuen sie keine Mühe, einander die tief empfundene Abneigung zu beweisen. Bis die Natur auf unwegsamen Pfaden erneut für einen Dreh ihrer Lebenswege sorgt.

Wolfgang Czieslas Roman Staffellauf:

Stoyke, ein Komponist komplexer zeitgenössischer Musik, stellt in seinem 60. Lebensjahr sein Versäumnis fest, nie ein Kind gezeugt zu haben. Nun suchen verschiedene nicht-gezeugte Kinder ihn heim, stellen ihn zur Rede, und einige von ihnen zweifeln gar an seiner Existenzberechtigung.

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

Montag, 5. Juli 2021, 19:30 Uhr

Zodiac – Die andere Küche, Witteringstraße 41, 45130 Essen-Rüttenscheid

montags kein Gastronomiebetrieb im Zodiac; Eintritt frei

Den Livestream / die digitale Aufzeichnung der Veranstaltung vom 5. Juli 2021 finden Sie unter

(Teil 1: Eröffnung mit Ulrike Anna Bleier, Markus Behr, Andrea Ecker, Wolfgang Cziesla) [8‘ 07‘‘]:

https://youtu.be/tYyaZf_webA

(Teil 2/1: Lesung Andrea Ecker) [20‘ 42‘‘]:

https://youtu.be/pUJ33yzBPZs

(Teil 2/2: Fs. Lesung + Gespräch mit Andrea Ecker + Anmoderation Wolfgang Cziesla) [20‘ 20‘‘]:

https://www.youtube.com/watch?v=zbfM1OAD5w0

(Teil 3: Lesung + Gespräch mit Wolfgang Cziesla) [46‘ 00‘‘]:

https://youtu.be/fWEpUrdPXck

(Teil 4: Werkstattgespräch mit Ulrike Anna Bleier, Markus Behr, Andrea Ecker, Wolfgang Cziesla) [15‘ 28‘‘]:

https://youtu.be/4ftbfaWU2J8

 

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Montag, 5. Oktober 2020

Außer Konkurrenz – Die freie Szene hat das Wort

Heute: Manuel Heßling und Markus Behr

Manuel Heßling (Foto: privat)

Als der mit seinem Blogger-Namen Revierflaneur bekannte Manuel Heßling im April 2012 im Alter von 55 Jahren starb, hinterließ er neben zahlreichen weiteren Schriften das 5.120-Seiten-Werk Der Zufall. Sein in Berlin lebender Sohn Vincent Heßling – ebenfalls Blogger (dashofthought.org) – und seine Witwe Ulla Heßling stellen Teile von Manuel Heßlings Werk vor.

 

Markus Behr (Foto: Thomas Tietze)

 

Anschließend liest Markus Behr aus seinem Roman  Vaterschaftstest, in dem der Mittdreißiger Fabian erfährt, dass er angeblich der Vater von 16-jährigen Zwillingen ist – obwohl er glaubt, noch Jungfrau zu sein. (Wagenbach Verlag, 2019).

Nach den beiden Lesungen findet ein Werkstattgespräch mit Vincent und Ulla Heßling sowie mit Markus Behr statt.

Moderation: Andrea Ecker und Wolfgang Cziesla

Montag, 5. Oktober 2020, Beginn: 19:30 Uhr

Ort: Zodiac – die andere Küche, Witteringstraße 41, 45130 Essen-Rüttenscheid

Eintritt frei; montags kein Gastronomiebetrieb im Zodiac

Gefördert von der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V.

5 Oktober Postkarte quer